Instandsetzung der Goldenen Brücke

Auftraggeber: Landeshauptstadt Düsseldorf
Bearbeitungsumfang: Untersuchung, Entwurf, Ausschreibung

Die Goldene Brücke ist die älteste Fußgängerbrücke in Düsseldorf und stammt aus dem Jahr 1853. Die Bogenbrücke aus drei zusammengesetzten gusseisernen Trägern hat eine Spannweite von 15 m und führt den Geh- und Radweg im Hofgarten über die Gewässer der Landskrone. Die Brücke lagert auf gemauerten Widerlagern aus Ziegelsteinen, die Flügelwände sind mit einer Vorsatzschale aus Naturstein verblendet. Der Brückenbelag besteht aus Holzbohlen quer zur Laufrichtung.
Das Geländer ist aus geschmiedetem Eisen. Die Vergoldung des Geländers war vor der Instandsetzung nicht mehr erkennbar.

Schadensbild
An der Brücke waren folgende Schäden zu beseitigen:

  • Der Korrosionsschutz an den Brückenstahlträgern und am Geländer war zu erneuern.
  • An der Holzkonstruktion des Holzbohlenbelags waren massive Schäden festzustellen.
  • Das Verblendmauerwerk aus Naturstein (Flügelwände) und aus Ziegelsteinen (Widerlagern) wies starke Verwitterungs- und Lagerungsschäden auf.
  • Das kunstgeschmiedete Brückengeländer entsprach mit einer Höhe von 1,0 m nicht mehr den heutigen Anforderungen für Verkehrssicherheit und sollte um 20 cm auf 1,20 m erhöht werden.

 

Instandsetzungskonzept
Z
iel der Instandsetzung war, die Dauerhaftigkeit und die Standsicherheit der Brücke sicherzustellen unter Einhaltung der strengen Vorgaben des Denkmalschutzes und in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde.

Die Untersuchung der vorhandenen Korrosionsbeschichtung ergab hohe Konzentrationen an Schwermetallen. Unter den zahlreichen Schichten konnten Reste von Blattgold und Goldpigmente festgestellt werden. Aufgrund der Schwermetallkonzentration mussten die Sanierungsarbeiten unter verschärften Umwelt- und Gesundheitsschutzvorkehrungen erfolgen.

Die Maßgabe war die Vergoldung der Brückenteile nach historischem Vorbild wiederherzustellen. Ehemals vergoldete Teile sollten im neuen Glanz wieder erstrahlen und die „Goldenen Brücke“ sollte ihrem Namen wieder gerecht werden.

Die Erhöhung des Geländers um 20 cm stellte eine besondere Herausforderung dar. Das Geländer wurde seinerzeit aus unberuhigten Altstahl der Güte Ust 37-1 geschmiedet, welches nur bedingt schweißbar ist. Hinzu kam die Forderung von der unteren Denkmalschutzbehörde möglichst schonend mit der vorhandenen Substanz umzugehen und eine Lösung zu finden, die minimal in den Bestand eingreift.
Für die Geländererhöhung wurde eine sogenannte „Köcherlösung“ ausgearbeitet, bei der die alten Geländerpfosten in Stahlköcher eingebunden und verlängert wurden. Die stark beschädigten Konsolen, an die das Geländer angeschraubt war, mussten durch optisch gleichwertige Stahlkonsolen ersetzt werden.

Für den Holzbohlenbelag wurde eine beständige und dauerhafte Tragkonstruktion aus Stahl berechnet, die zwischen den gusseiserenen Brückenträgern eingehängt ist und die anfällige alte Holzkonstruktion ersetzt hat.

Das Tragmauerwerk unterhalb des Verblendmauerwerks war durch Verwurzelung und Feuchtigkeit stark angegriffen und musste zusätzlich instandgesetzt werden.