Parkhaus Akazienallee Essen

Auftraggeber: Essener Werbegemeinschaft GmbH & Co. KG

Bearbeitungsumfang: Schadensanalyse, Sanierungskonzept, Kostenermittlung, Ausschreibung, Oberbauleitung Bauüberwachung

Bei dem instandzusetzenden Objekt handelt es sich um die ebenen-versetzten Parkdecks eines 5-geschossigen, überwiegend offenen Parkhauses in Stahlbeton- und Fertigteilbauweise. Die einzelnen Parkdecks sind über jeweils 4 innenliegende Auf- und Abfahrtsrampen (Neigung ca. 14%) verbunden. Die Zu- und Ausfahrt erfolgt über die erdgeschossigen Ebenen. Im Erdgeschoss sind zum Teil Geschäftsräume eingerichtet.

Dem Alter entsprechend ist der Beton der Decken, der Rampenbalken und die Konsolauflager im Mittelbereich stark chloridbelastet. Erschwerend zu den notwendigen Betoninstandsetzungsarbeiten kam hinzu, dass ein Sanierungsplan ausgearbeitet werden musste, bei dem das Parkhaus im Wesentlichen in Betrieb blieb. Betonabtrag durch Hochdruckwasserstrahlen kam daher nicht in Frage, der gesamte Betonabtrag wurde daher mittels Stemmen durchgeführt.

Da auch über die im Vorfeld durchgeführten umfangreichen Untersuchungen (Chloridbeprobung, Potentialfeldmessung und Betondeckungsmessung) keine Korrelation zwischen Chlorideintrag und Stahlkorrosion an der Deckenbewehrung hergestellt werden konnte, musste ein anderer Weg für eine wirtschaftliche Instandsetzung gefunden werden. Eine statische Nachrechnung ergab, dass auch bei einem Ausfall der oberen Bewehrung die Standsicherheit gewährleistet ist. In Abstimmung mit dem Bauherrn wurde daher ein Instandsetzungsplan ausgearbeitet, bei dem nur die statisch relevanten Auflagerbereiche und stark geschädigte Deckenflächen instand gesetzt wurden (Betonabtrag und Einbau neuen Betons oder eines Betonersatzsystems, Einbau von Edelstalbewehrungen, Aufbringen einer Beschichtung).

Die größte Herausforderung war jedoch die Instandsetzung der chloridbelasteten Konsolauflager im Mittelwandbereich. Über ein umfangreiches Untersuchungsprogramm wurden die zu sanierenden Konsolauflager ermittelt. Dann musste eine Möglichkeit gefunden werden, den neu einzubauenden Beton trotz langer Transportwege und Kleinmengen, störungsfrei einzubauen.

Zur Ausführung kam ein silogelagerter Trockenbeton (Körnung 8mm), der über einen Zwangsmischer mit Dosieranlage vor Ort hergestellt und mit 4 Bar Druck in die Schalung eingepresst wurde. An Wänden, Stützen und Unterzügen wurden der geschädigte Beton durch ein Betonersatzsystem ersetzt und geschädigte Bewehrung mittels Einschweißen ergänzt. Die an der Südseite vorhandene über Halfenschienen angebundene Stalbetonfertigteilfassade, erhielt eine neue Verankerung aus Edelstahlplatten und Ankern.

Folgender Leistungsumfang wurde von uns erbracht:

  • Bauwerksuntersuchung und Erstellung eines Sanierungsplanes
  • Ausschreibung der Instandsetzungsmaßnahme
  • Mitwirkung bei der Vergabe
  • Bauüberwachung einschließlich baubegleitender Bauwerksuntersuchungen
  • Die gesamte Durchführung wurde eigen-, fremd- und güteüberwacht.